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Die Ausstellung im ehemaligen Gefängnis in Frankfurt/Main.

Klapperfeld



























Die wieder eröffnete Ausstellung im Robert-Havemann-Saal im Haus der
Demokratie und Menschenrechte.

    Havemann-Saal




















   


Zossen03

















Presseerklärung, Frankfurt/Main 26.01.2011


Wanderausstellung »Residenzpflicht – Invisible Borders« vom 5. bis zum 24. Februar im Klapperfeld


Am 5. Februar 2010 eröffnen »Faites votre jeu!« und die Gruppe »No Border Ffm« im Klapperfeld in Frankfurt am Main die Wanderausstellung »Residenzpflicht – Invisible Borders«. Die Ausstellung widmet sich auf anschauliche Weise der restriktiven deutschen Asylpolitik. Vor allem die Auswirkungen der im Hinblick auf Bewegungsfreiheit und Menschenwürde
höchst fragwürdigen Residenzpflicht werden hier erfahrbar. Die Ausstellung wird bis zum 24. Februar zu sehen sein.

In einer begehbaren Installation aus Infowänden, Architekturmodellen, Audio- und Videofeatures vermittelt die Ausstellung einen Eindruck vom beklemmenden Alltag von Flüchtlingen in Deutschland. Sie beschreibt die abstrakten Techniken zur Überwachung von Raum und Bewegung, wie etwa der Beschränkung des Aufenthalts für Menschen im Asylverfahren oder mit Duldung auf den jeweiligen Landkreis oder das Bundesland – die sogenannte Residenzpflicht. Ausführlich kommen auch die Betroffenen selbst zu Wort. Sie berichten, was es bedeutet, der deutschen »Ausländerpolitik« ausgesetzt zu sein, aber auch wo im
Alltag Widerstand geleistet werden kann und muss. Dieser doppelte Zugang ermöglicht es auch Menschen, die nicht selbst von der Residenzpflicht betroffen sind, deren Auswirkungen nachzuvollziehen und das Ausmaß der Ausgrenzung zu begreifen.

Die Wanderausstellung »Residenzpflicht – Invisible Borders«, ursprünglich 2009 konzipiert, sorgte bereits damals deutschlandweit für Aufmerksamkeit. In der Nacht zum 23. Januar 2010 wurde sie jedoch durch einen von Neonazis verübten Brandanschlag auf das »Haus der Demokratie« in Zossen vollständig zerstört. Statt wegen dieses feigen Anschlags zu resignieren, fanden sich
schnell wieder engagierte Menschen für die Neukonzeption und den Wiederaufbau der Ausstellung zusammen. Inhaltlich erweitert und unter Einbeziehung weiterer Arbeiten wurde die Ausstellung in neuer Form bereits im Juni 2010 in Berlin wiedereröffnet. Seit dem war sie in Potsdam, Hannover, Frankfurt an der Oder, Cottbus und Köln zu Gast und wird jetzt für knapp drei Wochen im Klapperfeld zu sehen sein.


Maja Koster vom Arbeitskreis Geschichte der Initiative »Faites votre jeu!« erklärte: »Wir sind froh, dass wir mit ›Residenzpflicht – Invisible Borders‹ nun auch eine Ausstellung bei uns zu Gast haben, die einen Bezug zum jüngeren Teil der Geschichte des Klapperfelds herstellt.« Das Klapperfeld wurde ab den 1980er Jahren nicht mehr nur als Gewahrsam sondern bis zu seiner Schließung 2003 auch als Abschiebeknast genutzt. Dazu Maja Koster »Die durch den Staat illegalisierten Menschen waren jedoch – im Gegensatz zur sonstigen Nutzung als Gewahrsam in den letzten Jahrzehnten – nicht nur mehrere Stunden oder wenige Tage im Klapperfeld inhaftiert, sondern mitunter wesentlich länger. Sie mussten ihre Zeit unter miserablen Bedingungen in den viel zu kleinen und dunklen Zellen verbringen. Für die Betroffenen bedeutet die Abschiebung in der Regel den Weg in Armut, Verfolgung, Folter, Krieg oder gar den Tod.«


Damit sich die Besucher_innen auch ein Bild von den Bedingungen in Abschiebehaft machen können, ist während der Öffnungszeiten der Wanderausstellung, die in den Ausstellungsräumen im ersten Stock zu sehen ist, auch der zur Inhaftierung der Abschiebehäftlinge genutzte zweite Stock erstmals geöffnet. Der Arbeitskreis Geschichte der Initiative »Faites votre jeu!« wird in diesem Rahmen auch die Ergebnisse seiner Recherchen zur Nutzung des Klapperfelds als Abschiebeknast öffentlich machen.


Steffen Pflüger von der Gruppe »No Border Ffm« die gemeinsam mit »Faites votre jeu!« die Wanderausstellung und das Begleitprogramm organisieren, erklärte: »Der Besuch der Wanderausstellung an dem authentischen Ort des ehemaligen Abschiebeknastes ermöglicht einen bedrückenden Blick auf die repressive auf Ausgrenzung basierende deutsche Asylpolitik.« Er warnte jedoch davor, die Zustände im Klapperfeld als »bedauernswerten Einzelfall« abzutun, der mit der Schließung 2003 behoben sei: »In Flüchtlingslagern und Abschiebeknästen herrschen nach wie vor miserabelste Bedingungen. Diskriminierung, Illegalisierung, Kriminalisierung und Arbeitsverbote, die Einschränkung der Bewegungsfreiheit und die damit verbundenen Isolation und nicht zuletzt die unmenschliche Abschiebepraxis sorgen in Deutschland für die systematische und konsequente Ausgrenzung der Flüchtlinge aus allen Lebensbereichen. Der aktuelle Diskurs um Migrationspolitik zeigt unverblümt, wie Migrant_innen heute noch strikter nach wirtschaftlichen Nützlichkeitskriterien für die Nation selektiert werden. Wer in Deutschland Zuflucht sucht, kann sich kaum auf humanitäre Gründe berufen. Menschen, die vor Hunger, Krieg und Armut fliehen haben auch im Rhein-Main Gebiet unter den in der Ausstellung eindrücklich illustrierten unmenschlichen und systematischen Diskriminierungsformen zu leiden.«



vergangene Presseerklärungen April bis Oktober 2010




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In der Nacht vom 22. auf den 23. Januar 2010 ist das von der Bürgerinitiative "Zossen zeigt Gesicht" betriebene "Haus der Demokratie" in Zossen niedergebrannt. Dabei wurde auch die Ausstellung "Residenzpflicht – Invisible Borders", die kurz zuvor angeliefert worden war um dort gezeigt zu werden, komplett zerstört.

Rechtsextremer Daniel S. gesteht Brandanschlag in Zossen.
> Link zum Artikel auf Spiegel Online

Wir haben mit der Unterstützung von vielen Seiten die Ausstellung im Frühjahr 2010 neu aufgebaut. Um "Residenzpflicht - Invisible Borders" einem breiten Publikum zugänglich machen zu können, suchen wir weiterhin Interessierte, die sich an der Organisation der Wanderausstellung beteiligten möchten.

Für den Wiederaufbau der Ausstellung benötigen wir auch Spenden.

> Link zum Spendenaufruf für den Wiederaufbau der Ausstellung


Gleichzeitig möchten wir dazu aufrufen, die Bürgerinitiative "Zossen zeigt Gesicht" zu unterstützen. Wir hoffen, dass sie so schnell wie möglich ein neues "Haus der Demokratie" in Zossen eröffnen kann.

> Link zum Spendenaufruf der Bürgerinitiative "Zossen zeigt Gesicht"


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Artikel zur neu eröffneten Ausstellung:

> Link zum Artikel "Aufenthalt im Nirgendwo" (Frankfurter Rundschau, 16.02.2011)

> Link zum Artikel "Wo fängt Menschenwürde an?" (inforiot, 02.11.2010)

> Link zum Artikel "Erlebbare Grenzen" (Märkische Oderzeitung, 20.10.2010)

> Link zum Artikel "Unsichtbare Grenzen" (taz, 23.06.2010)

> Link zum Artikel "Gegen Residenzpflicht" (junge Welt, 19.06.2010)



Einige Artikel zum Brandanschlag in der Presse:

> Link zum Artikel auf mut-gegen-rechte-gewalt.de

> Link zum Artikel "Feuer gefangen" (taz, 27.01.2010)

> Link zum Artikel "Nazis wollen Mahnwache stören" (taz, 27.01.2010)

> Link zum Artikel "Baracke war nicht mehr zu retten" (Märkische Allgemeine, 25.01.2010)


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