Die
wieder eröffnete Ausstellung im
Robert-Havemann-Saal im Haus der Demokratie und Menschenrechte.
Das niedergebrannte Haus der Demokratie in
Zossen:
Presseerklärung,
Berlin 14.10.2010
Europa
Universität Viadrina zeigt Wanderausstellung
RESIDENZPFLICHT - INVISIBLE BORDERS
Nach der Zerstörung im Januar und der Wiedereröffnung
im Juni
wird die
Wanderausstellung "Residenzpflicht - Invisible
Borders"
vom 18. Oktober bis 4. November 2010 in Frankfurt/Oder
gezeigt.
Das Begleitprogramm mit zahlreichen Veranstaltungen
entnehmen Sie bitte
dem Anhang. Zum Abschluss findet eine
Podiumsdiskussion über
unterschiedliche Einschätzungen der Lockerung der
Residenzpflicht
in
Brandenburg und Berlin statt.
Zur Ausstellung:
Die Ausstellung macht die restriktive deutsche
Sondergesetzgebung
für
Flüchtlinge begreifbar. Im Zentrum stehen die
Techniken zur
Überwachung
von Raum und Bewegung, wie etwa der räumlichen
Beschränkung
des
Aufenthalts (sog. Residenzpflicht) für Flüchtlinge im
Asylverfahren bzw.
mit Duldung. Welche Auswirkungen die Residenzpflicht
auf die
Bewegungsfreiheit, Menschenwürde und somit auf die
psychische und
physische Gesundheit der Betroffenen hat, wird
eindringlich gezeigt.
Berichte, Architekturmodelle sowie begehbare
Installationen vermitteln
in Zusammenhang mit Berichten einen realitätsnahen
Eindruck. Mit
Hilfe
von Audio- und Videoverfahren wird der Blick auch auf
neue
Kontrollpraxen gelenkt, die die gesamte Gesellschaft
durchziehen.
In einem zweiten Strang vermitteln Betroffene ihre
Erfahrungen mit der
deutschen Ausländerpolitik und zeigen wo im Alltag
Widerstand
geleistet
werden kann und muss. Dieser doppelte Zugang soll es
ermöglichen,
die
Auswirkungen der Regelung nachzuvollziehen und das
Ausmass der
Ausgrenzung begreifen zu können.
Die Ausstellung entstand ursprünglich im Rahmen der
Architektur-Diplomarbeit von Philipp Kuebart. Nach der
Zerstörung
durch
einen Brandanschlag auf das Haus der Demokratie in
Zossen, in dem die
Ausstellung zu diesem Zeitpunkt lagerte, fanden sich
engagierte Menschen
um ihn herum zusammen, sodass der Wiederaufbau mit
neuer Konzeption
schnell beginnen konnten. Während einer produktiven
Sommerpause
hat die
Organisationsgruppe den Modellen den letzten Schliff
verpasst. Auch
unter Einbeziehung weiterer Arbeiten erstrahlt sie nun
in neuem Glanz.
Die begleitenden Veranstaltungen in Frankfurt/Oder
geben
Hintergrundinformationen zur deutschen Asylpolitik und
zeigen
Widerstandsmöglichkeiten auf. Sie stellen einen
lokalen Bezug zur
Thematik her, bieten ein Forum für Betroffene eine
Möglichkeit zum
Austausch mit interessierten BesucherInnen.
Presseerklärung,
Berlin,
17.06.2010
Unsichtbare Grenzen
für Flüchtlinge - Residenzpflicht-Ausstellung nach
Neonazi-Brandanschlag wiederaufgebaut
Am 21. Juni wird die Wanderausstellung
"Residenzpflicht - Invisible
Borders" in Berlin wiedereröffnet. Sie war bei einem
von Neonazis
verübten Brandanschlag auf das "Haus der Demokratie"
in Zossen
zerstört worden.
Die Ausstellung widmet sich auf anschauliche Weise der
restriktiven
deutschen Asylpolitik. Vor allem die Auswirkungen der
im Hinblick auf
Bewegungsfreiheit und Menschenwürde höchst
fragwürdigen
Residenzpflicht werden hier erfahrbar.
In einer begehbaren Installation aus Infowänden,
Architekturmodellen, Audio- und Videofeatures
vermittelt die
Ausstellung einen Eindruck vom beklemmenden Alltag von
Flüchtlingen in Deutschland.
Sie beschreibt die abstrakten Techniken zur
Überwachung von Raum
und Bewegung, wie etwa der Beschränkung des
Aufenthalts für
Flüchtlinge im Asylverfahren oder mit Duldung auf den
jeweiligen
Landkreis oder das Bundesland – die so genannte
Residenzpflicht.
Ausführlich kommen auch die Betroffenen selbst zu
Wort. Sie
berichten, was es bedeutet, der deutschen
Ausländerpolitik ausgesetzt zu sein, aber auch wo im
Alltag
Widerstand geleistet werden kann und muss. Dieser
doppelte Zugang
ermöglicht es auch Menschen, die nicht selbst von der
Residenzpflicht betroffen sind, deren Auswirkungen
nachzuvollziehen und
das Ausmaß der Ausgrenzung zu begreifen.
Mit „Residenzpflicht – Invisible Borders“,
ursprünglich im Rahmen
seiner Architektur-Diplomarbeit entstanden,
konzipierte Philipp Kuebart
eine Wanderausstellung, die bereits deutschlandweit
für
Aufmerksamkeit sorgte. Nach ihrer Zerstörung im Januar
dieses
Jahres fand sich schnell eine Gruppe engagierter
Menschen für die
Neukonzeption und den Wiederaufbau der Ausstellung
zusammen. Inhaltlich
erweitert und unter Einbeziehung weiterer Arbeiten
präsentiert sie
sich auch dank der Zusammenarbeit mit der
Projektwerkstatt
Teltow-Fläming in neuer Form.
Begleitend zur Ausstellung wird es an den
Ausstellungsorten jeweils ein
Veranstaltungsprogramm geben. Die Veranstaltungen
beleuchten die
politischen Implikationen der Residenzpflicht und
zeigen
Widerstandsmöglichkeiten auf. Sie stellen einen
lokalen Bezug zur
Thematik her und schaffen am jeweiligen
Ausstellungsort eine
Möglichkeit für Betroffene, sich und ihrer Situation
Gehör zu verschaffen und mit interessierten
Besucher_innen ins
Gespräch zu kommen.
Presseerklärung,
Berlin,
14.04.2010
Nach ersten
Mittelzusagen beginnt der Wiederaufbau im Mai
Die
konzeptionell einmalige Ausstellung „Residenzpflicht –
Invisible
Borders“ des
Berliner Architekten Philipp Kuebart ist in der Nacht
zum 23.01.2010
bei einem
rechtsradikalen Anschlag auf das „Haus der Demokratie“
in Zossen
niedergebrannt. Trotz dieses Rückschlags wurde
beschlossen, die
Ausstellung
wieder neu aufzubauen.
Im Moment wird
sie konzeptionell überarbeitet und aktualisiert, damit
im Mai der
Bau beginnen
und im Sommer die Wiedereröffnung stattfinden kann.
Anhand von
Filmen, Modellen
und Installationen werden die täglichen
Diskriminierungen, welche
Asylbewerber_innen in ihrer Bewegungsfreiheit
beschneiden, geschildert.
Für den
Wiederaufbau der Ausstellung hat sich eine zehnköpfige
Gruppe
zusammengefunden,
sodass in den letzten Monaten erste Mittel akquiriert
und Kontakte zu
potentiellen Ausstellungsorten hergestellt werden
konnten. Die Gruppe
sucht
weiterhin Verstärkung, um den organisatorischen
Aufwand
(Fundraising, Öffentlichkeitsarbeit,
Kontaktpflege zu Ausstellungsorten und Schulen)
stemmen zu können.
Im
laufenden Jahr ist weiterhin geplant, die Ausstellung
als
Wanderausstellung zu zeigen.
Hierfür werden deutschlandweit
Kooperationspartner_innen und
Räume gesucht.
Damit „Residenzpflicht – Invisible Borders“ möglichst
bald mit
einem
entsprechenden Veranstaltungsprogramm gezeigt werden
kann, sind Sach-
und Geldspenden
erforderlich.